Echinacea purpurea, Roter Sonnenhut

Der rote Sonnenhut

Der rote Sonnenhut stammt aus Nordamerika, in Europa wird er als Zierpflanze angebaut. Heute findet man die Pflanze vor allem in den USA, Spanien, Südosteuropa, Schweiz, Deutschland und in den Niederlanden.

 

Der Gattungsname stammt vom griechischen echinos (Igel), ab und bezieht sich auf die stacheligen Fruchtböden. Die Pflanze wurde bereits von den indianischen Ureinwohnern Nordamerikas als Antiseptikum gegen Entzündungen, Eiterungen und Furunkel genutzt. Die Sioux-Indianer gebrauchten die Pflanze als Gegenmittel bei Schlangenbissen.

 

Die mehrjährige und bis ein Meter hohe Staude hat aufrechte, verzweigte Stängel und breite, borstige Blätter. Die großen purpurnen Blütenköpfe stehen auf ziemlich kurzem Stiel. Der blattlose Teil des Stängels ist bei Echinacea purpurea wesentlich kürzer als der beblätterte Teil, bei Echinacea pallida und Echinacea angustifolia ist es genau umgekehrt.

Als wirksamer Arzneistoff wird frischer Pflanzensaft aus den blühenden, oberirdischen Teilen sowie die getrockneten oberirdischen Pflanzenteile (Echinaceae purpureae herba) oder die Wurzel (Echinaceae purpureae radix) verwendet.

Pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe sind Polysaccharide, davon sind zwei recht gut charakterisiert: PS I, 4-O-Methylglucuronoarabinoxylan und PS II, ein saures Rhamnoarabinogalactan, sowie Kaffeesäurederivate wie Cichoriensäure (bis zu 2 %) sowie lipophile Polyacetylene und Alkylamide (vorwiegend Isobutylamide wie Echinacein). Die Polysaccharidfraktion gilt als verantwortlich für die immunstimulierenden Eigenschaften von Echinacea. Die Amide und Kaffeesäurederivate tragen zur Aktivität der ethanolischen Extrakte, insbesondere zur antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkung, bei.

 

Polysacharide sind bekanntlich nur nach Injektion in vivo aktiv. Deshalb muss die Wirksamkeit einer oralen Anwendung noch weiter untersucht werden. Bei der Wundheilung wurde der positive Effekt einer Polysaccharidfraktion, Echinacin B, nachgewiesen. Die meisten kontrollierten klinischen Studien zeigen zumindest eine statistisch signifikante Besserung bei Infektionen und Erkältungssymptomen.

In der Phytotherapie wird der Press-Saft oder getrocknetes Kraut zur unterstützenden Therapie bei rezidivierenden Infekten, bei Erkältung und bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten angewendet. Die beste Wirksamkeit hat eine – zumindest initial durchgeführte – Injektionsbehandlung.

 

Äußerlich benutzt man den Pflanzensaft zur Behandlung von Verletzungen, Geschwüren und Hautentzündungen. In der Homöopathie verwendet man von Echinacea purpurea (DAB) die frischen oberirdischen Teile blühender Pflanzen in unterschiedlicher Verdünnung. Anwendungsgebiete sind vor allem die unterstützende Behandlung schwerer und fieberhafter Infektionen und allgemeiner Immunschwäche.

Wegen der immunstimulierenden Wirkung darf Echinacea nicht angewendet werden bei Immunstörungen wie rheumatischen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.

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